Pinterest gehört für mich zu den Plattformen, die am meisten Unterschätzt werden und das obwohl sie ein enormes Marketing-Potenzial bieten. Denn Pinterest eignet sich nicht nur um diverse Marketing-Ziele zu erreichen wie zum Beispiel Reichweite aufzubauen, Traffic auf die eigene Website zu leiten oder sogar Abverkäufe zu steigern. Marketing auf Pinterest ist darüber hinaus auch hervorragend für Anfänger geeignet oder Solosebstsändige, die nicht viel Zeit für die Bewerbung ihres Businesses aufwenden können.
In diesem umfangreichen Guide für Pinterest-Anfänger, erklären wir dir alles was du wissen musst, um als Einsteiger erfolgreich mit Pinterest durchzustarten. Schnapp dir ein RedBull und lass uns mit den Grundlagen anfangen.
Was ist Pinterest?
Pinterest ist eine visuelle Suchmaschine, auf der es um Inspiration und Ideenfindung geht. Und tatsächlich ist der Name auch Programm: Pin (merken) terest (Abkürzung, interesse), ist eine Plattform auf der du dir spannende Inhalte auf Pinnwänden abspeichern kannst. Ob als Ideensammlung, Inspirationsquelle oder Vision-Board — es geht auf Pinterest hauptsächlich darum Dinge zu finden, die man selbst aktiv umsetzen kann. Es ist also kein soziales Netzwerk: der Austausch mit anderen findet hier eher nicht statt, es geht um die individuelle Nutzung. Personen sind auf Pinterest aktiv, um für sich selbst zu planen und sich selbst inspirieren zu lassen. Deshalb nennt man Pinterest auch manchmal auch anstelle von social media „Personal-Media“.
wie funktioniert Pinterest?
Du kannst dir Pinterest ein klein wenig wie die Bildersuche von Google vorstellen, denn das Netzwerk funktioniert sehr ähnlich. Auf Basis von Suchbegriffen, werden dir Inhalte vorgeschlagen, die aber auch optisch zu deinen Vorlieben passen. Dafür scannt eine KI jedes einzelne Bild auf der Plattform, kategorisiert es in optische Merkmale und themenbezogene Merkmale und gleicht es schlussendlich mit deiner Suchanfrage und den Beiträgen ab, mit denen du bereits interagiert hast. Pinterest besitzt aber noch einen zweiten Algorithmus, der dir ähnlich wie auf Instagram Inhalte vorschlägt.
Damit bietet Pinterest aus Marketing-Sicht einige spannende Vorteile gegenüber anderen Plattformen. Durch die Mischung aus den beiden Algorithmen auf Pinterest kannst du (selbst organisch) viel genauer deine Zielgruppe ansprechen, und sie dann abholen, wenn sie selbst aktiv nach deinen Inhalten sucht. Pinterest eignet sich daher auch hervorragend für Marketing-Anfänger.
dIESE bEGRIFFE SOLLTEN pINTEREST-aNFÄNGER KENNEN
Bevor ich dir die ersten Schritte mit Pinterest aufzeige. Lass uns kurz über die wichtigsten Pinterest-Begriffe sprechen. Denn insbesondere als Anfänger ist es wichtig zu wissen, was mit welchem Begriff gemeint ist.
Pinner = Menschen die auf Pinterest aktiv sind, nennen sich selbst oft liebevoll „Pinner“.
Pinnwand / Board = Eine Pinnwand ist ein virtuelles Board, an dem du dir deine Inhalte merken bzw. ‚festpinnen‘ kannst. Pinnwände sind oft nach Themen sortiert und es gibt verschiedene Arten von ihnen: öffentliche Pinnwände, die jeder sehen kann, geheime Pinnwände, die nur für dich selbst sichtbar sind oder Gruppenpinnwände, auf denen du dir gemeinsam mit Freunden Inhalte merken kannst.
Pin = Ein Pin ist ein Bild oder Video welches du auf Pinterest siehst. Es ist also der Inhalt, den du dir merken möchtest. Du kannst dir das ganze wie eine Art Notizzettel vorstellen. Übrigens: oft wird auch von Fremd-Pins gesprochen, wie der Name schon sagt, sind das Pins, die von einer anderen Person erstellt wurden.
Rich-Pin = Manche ‚Notizzettel‘ werden mit Meta-Daten der eigenen Website versehen, und können sich so selbst aktuell halten. Dann handelt es sich um sogenannte Rich Pins. Die Besonderheit dieser Pins ist, dass sie ihre Beschreibungstexte selbstständig aktualisieren können, weil sie diese immer mit den Meta-Daten deiner Website abgleichen. Wenn du zum Beispiel dein Produktfeed als Rich-Pins einspielst, sieht man auf dem Pin, ob dein Produkt grade verfügbar ist oder reduziert wurde. Rich-Pins kannst du für Blogartikel, Produkte und Rezepte aktivieren.
Repin = Das sind Pins, die du dir von anderen Nutzern merkst. Wie ein Repost – nur im Pinterest-Jargon.
Promoted-Pin = Bei einem Promoted-Pin handelt es sich um einen Pin der als Werbeanzeige ausgespielt wird.
Homefeed = In deinem Home-Feed findest du Inhalte, die dir vom Pinterest-Algorithmus vorgeschlagen werden oder Inhalte von Personen, denen du folgst. Denk an Instagram.
Suchfeed = Der Suchfeed öffnet sich, wenn du über die Suchleiste einen Begriff eingibst. Hier werden Pins angezeigt, die auf Basis deiner Suchanfrage die für dich höchste Relevanz haben. Denk an Google.
Die ersten Schritte auf Pinterest für aNFÄNGER
Bevor du mit Pinterest als neuen Marketingkanal startest, solltest du dich fragen, ob sich Pinterest für dich lohnt. Wie du das herausfinden kannst, haben wir dir in einem separaten Artikel verraten. Lies ihn dir gern durch, wenn es dich interessiert. Die Antwort auf die Frage, ob Pinterest sich für dich eignet, wird in den meisten Fällen ganz klar „ja“ lauten. Also lass uns direkt weitermachen. Als Pinterest-Anfänger solltest du als erstes fundierte Grundlagen schaffen, um später gewinnbringend mit deinem Pinterest-Marketing zu starten.
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Lege ein Pinterest Unternehmens-Account an. Ich werde oft gefragt, ob man als Pinterest-Anfänger*in unbedingt einen Business-Account brauchst? Die Antwort lautet: Nein, es geht auch ohne. Aber langfristig wird diese Form eines Profils dein Leben immens erleichtern. Denn mit einem Unternehmens-Account erhältst du Zugriff auf Tools und Werkzeuge, die dein Marketing verbessern werden. So kannst du zum Beispiel detaillierte Daten zu deiner Zielgruppe anschauen, das Pinterest-Trend-Tool nutzen oder Anzeigen schalten. Achte darauf dein Profil komplett und vollständig auszufüllen. Es sollte ein Profilbild, deinen Namen, dein Impressum und (!) deine Website sowie eine aussagekräftige Beschreibung enthalten, aus der der Nutzer ablesen kann, welche Inhalte bei dir zu finden sind. Zu einem vollständigen Set-Up eines Profils gehört es außerdem, dass du deine Website verifizierst.
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Führe eine umfangreiche Keyword-Recherche durch: Da Pinterest wie eine Suchmaschine funktioniert, ist es wichtig von Anfang an auf relevante Suchbegriffe zu setzen. Pinterest-Anfänger sollten daher unbedingt eine umfangreiche Keyword-Recherche betreiben. Dafür kannst du zum Beispiel einfach in die Pinterest Suchleiste, Begriffe eingeben, die für dich und dein Angebot relevant sind und schauen, welche ähnlichen und weiteren Suchbegriffe Pinterest dir vorschlägt.
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Überlege dir eine Marketing-Strategie: Als Einsteiger, solltest du dir vorab unbedingt überlegen, was du auf Pinterest überhaupt erreichen möchtest. Eine Pinterest-Strategie hilft dir zielgerichtet Inhalte zu posten und deinen Account zu managen. Überlege dir dafür welche Themen du auf Pinterest spielen möchtest, wie oft du neue Inhalte posten möchtest und welches Pin-Format (Video oder Bild) du verwenden möchtest. Es kann sich in diesem Zusammenhang auch lohnen, einen Blick auf den Wettbewerb zu werfen.
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Lege Pinnwände und Pins an: Wenn du die Grundsteine gelegt hast, ist es Zeit dein Profil zu befüllen. Im vierten und letzten Schritt legst du die Pinnwände an und befüllst diese mit Inhalten. Tipp: Lege pro Thema das du auf deinem Profil spielen willst, eine eigene Pinnwand an und achte darauf das die Inhalte sehr spezifisch zu dem Thema des Boards passen. Für eine höheren Wiedererkennungswert lohnt es sich die Pins in deinem Branding zu gestalten. Verwende auch verschiedene Pin-Formate
Einsteiger Aufgepasst:
Diese Pin-Formate gibt es
Als Pinterest-Anfänger solltest du wissen, dass Pinterest dir verschiedene Content-Formate zur Verfügung stellt, um deine Marketing-Ziele zu erreichen. Grade als Einsteiger ist es wichtig zu wissen, welche organischen Pin-Formate es gibt und wann du am besten welches Format verwendest. Nachfolgend findest du eine Übersicht aller Formate für organische Pins. Merke dir: wenn du auf Pinterest Anzeigen schalten möchtest stehen dir noch weitere und andere Pin-Formate zur Verfügung. Als Anfänger schaltest du in der Regel keine Werbung, weshalb wir auf diese hier nicht weiter eingehen.
Standard-Pin = Der Allrounder. Dieses Pin-Format wird am häufigsten genutzt und das ist auch kein Wunder, denn du kannst es für alles verwenden. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Um den Standard-Pin optimal zu verwenden solltest du ihn in einem Format von 1000 x 1500 px nutzen. Es gibt ihn aber auch in anderen Größen: Quadratische Pins haben eine Auflösung von 600 x 600 px, Kurze Pins haben eine Auflösung von 600 x 900 px. Der Standard-Pin wird hauptsächlich genutzt, um Traffic zu generieren.
Lange Pins (auch Giraffen-Pin) = Diese Pin-Art eignet sich ganz besonders für Anleitungen oder Info-Grafiken – und eignet sich damit besonders für Inhalte die ein Nutzer sich merken soll. Das richtige Format lautet: 600 x 1260 px.
Video-Pin = Ein Video-Pin eignet vor allem für Anleitungen und schnelle Tipps. Am besten nimmst du dein video in 1:1 oder 2:3 auf. Video-Pins auf Pinterest sollten eine länge von 6-15 Sekunden haben.
Idea-Pin / Story-Pin: Diese Art eines Pins lässt sich am besten mit der Instagram-Story vergleichen. Pinterest hat im Frühjahr diesen Jahres angekündigt dieses Format nicht weiter zu unterstützen.
Anfänger Tipps für dein Pin-Design
Da Pinterest eine visuelle Suchmaschine ist, ist die Gestaltung deines Pins das A und O für deinen Erfolg auf Pinterest. Nachfolgend schauen wir uns an, wie du als Pinterest-Anfänger deinen Pin optimal gestaltest.
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Gestalte Pins in deinem Branding: Um den Widererkennungswert auf Pinterest zu steigern solltest du deine Pins in einheitlichen Farben gestalten. Entwickle dafür acht verschiedene Designs auf die du immer wieder zurückgreifen kannst. Denk daran auf jedem Pin dein Logo zu platzieren. Aber Achtung, dein Logo sollte am besten nicht in die untere rechte Ecke platziert werden, da Pinterest da ggf. das Produktsymbol über den Pin liegt.
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Sei mit dem Text sparsam: Dein Pin muss beim scrollen durch den Feed direkt auffalen. Achte daher darauf, dass du nicht zu viel Text auf deinen Pins platzierst. Als Faustregel gilt: die Optik muss Interesse wecken, der Inhalt überzeugen. Seit also sparsam mit dem Text, verwende ihn größtmöglich, damit dein Pin auch mobile gut gelesen werden kann und vermeide aus diesem Grund auch zu verschnörkelte Schrift.
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Keep it simple: Achte darauf das dein Pin deine Inhalte bestmöglich transportiert. Keep it short and simple. Es sollte auf den ersten Blick deutlich werden worum es geht und welche Informationen auf einen warten, wenn man auf den Pin klickt.
oFT VON pINTEREST-aNFÄNGERN GEFRAGT
Pinterest-Marketing bezieht sich auf die gezielte Nutzung der Plattform Pinterest als, um unterschiedliche Marketing-Ziele zu erreichen.
Am effektivsten steigerst du deine Reichweite auf Pinterest in dem du eine fundierte Keyword-Analyse durchführst und deine Pins für die Suchmaschine optimierst. Finde heraus, wonach deine Zielgruppe sucht und füge diese Keywords in die Beschreibungen deiner Pins, Pinnwände und in deine Kurzbeschreibung ein. Achte darauf nur relevante Suchbegriffe zu verwenden und übertreibe es nicht. Wenige aussagekräftige Keywords funktionieren besser als viele unwichtige.
Bevor du versuchst Follower auf Pinterest zu gewinnen, mache dir erst einmal klar, dass diese nicht wichtig sind. Pinterest ist eine „Personal Media“-Plattform, das Augenmerk liegt auf dem Teilen von Ideen und Insporationen – nicht auf dem folgen von anderen Personen. Um deine Marketingziele zu erreichen sind andere Kennzahlen wichtiger.
Aber Follower auf Pinterest dienen natürlich auch als Social Proof. Daher verrate ich dir, einige Kniffe wie du mehr Follower gewinnen kannst:
- Verwende Call-to-Actions in deinen Pin-Beschreibungen und fordere deine Zielgruppe aktiv dazu auf dir zu folgen.
- Verwende in deinen Pins ein einheitliches Design, um wiedererkannt zu werden. So wissen Personen, die einmal hilfreiche Infos bei dir gefunden haben gleich, dass du es bist wenn sie einen neuen Pin sehen.
- No Gate-Keeping. Pinterest ist eine Suchmaschine – man ist also gezielt auf der Suche nach hilfreichen Inhalten. Achte darauf hochwertigen Content zu produzieren, der Mehrwert bietet.
Bei deinem Pinnwänden kommt es vor allem darauf an, dass sie so themenbezogen und spezifisch wie möglich sind – das bedeutet auch schon einmal das du mehr als nur eine Pinnwand benötigst. Zum Start eignet es sich mit 3-5 Pinnwänden mit Pinterest-Marketing anzufangen und dann nach Bedarf weitere Pinnwände zu ergänzen. Pinterest-Anfänger sollte unbedingt darauf achten nur Pinnwände zu erstellen, die auch regelmäßig mit ausreichend Inhalt gefüllt werden können.
Manche Social Media Manager behaupten das man am Tag 3-15 Pins veröffentlichen sollte. Aber mal ehrlich wer schafft das? Pinterest selbst legt Wert auf Qualität vor Quantität und sagt 11 neue Pins im Monat reichen komplett aus. Wir erzielen zur Zeit die besten Ergebnisse mit eta 20-25 Pins im Monat. Und auch hier versuchen wir keine Routine entstehen zu lassen: mal veröffentlichen wir zwei Pins an einem Tag, drei Tage keinen. Um das für dich richtige Pensum zu finden, hilft es enorm deine Analytics im Auge zu behalten und zu schauen was deiner Zielgruppe gefällt.
- Alle. Von DIY über Rezepte bis Auto-Tuning, Finanzen, Selbstständigkeit bis hin zur Hochzeiten und Baby-Kleidung. Pinner sind Planer und Macher — alles was eine Person inspirieren und dazu anregen kann etwas neues auszuprobieren findet seinen Platz auf Pinterest. Neue Trends und geeignete Themen findest du auch mit Hilfe des Pinterest-Trend-Tools.