Solltest du fremde Inhalte auf deinem Pinterest-Kanal teilen, um schneller Reichweite zu generieren? Diese Strategie wird ganz oft Anfängern empfohlen, um schnellstmöglich erste Ergebnisse zu sehen – und wenn du wachsen möchtest, ist dieser Tipp für dich einfach nur bullshit. #SorryNotSorry.
In dem Artikel erfährst, du warum das teilen von Fremd-Pins dir nicht bei deinem Wachstum hilft und wann es dennoch sinnvoll für dich sein kann, fremde Inhalte zu merken.
Content Creation & Kuration auf Pinterst
Lass uns zum Einstieg kurz darüber sprechen, wie du deiner Zielgruppe relevanten Content zur Verfügung stellen kannst. Denn dafür gibt es genau zwei Wege:
Content Creation, das bedeutet du erstellst selbst Inhalte und teilst diese auf Pinterest und Content Kuration: Du sammelst und kuratierst bestehende Inhalte auf deinem eigenen Kanal. Oder ganz einfach: du repostest Content von anderen Accounts.
Die goldene Regel für erfolgreiches Pinterest-Marketing lautet immer: Setze auf eigenen Content. Bevor du fremde Inhalte teilst, solltest du die Zeit immer investieren, um selbst Content zu erstellen.
Fremde Inhalte teilen als WachstumsStratEgie - ein Faktencheck
Immer wieder wird Anfängern empfohlen, fremde Inhalt zu teilen, um so schneller auf Pinterest zu wachsen. Die Idee dahinter: du profitierst man Pins, die bereits gut funktionieren und kannst so deren Erfolg für dich selbst nutzen. Damit man nicht nur von der Sichtbarkeit von dem bestehenden Pin profitieren kann, sondern auch Traffic abzweigen kann, soll man außerdem die Verlinkung des Pins ändern und auf die eigene Website zuführen.
Abgesehen davon, dass dieser Ratschlag moralisch ziemlich fragwürdig ist – immerhin klaust du so die harte Arbeit von jemand anderem – bringt dir das ganze auch rein gar nichts. Wirklich nada.
Pinterest ist eine Suchmaschine. Es liegt in der Natur der Plattform neue, relevante und originelle Inhalte zu bevorzugen. Und Inhalte, die den oder die Suchende:n auch an ihr Ziel führen. Bedeutet, wenn ich nach einem Hochzeits-Fotografen suche und mit einem Klick auf einen entsprechenden Pin plötzlich auf einem Etsy-Shop lande, welches Kinder-Geburtstagskarten verkauft, ist das nicht nur völlig irrelevant für mich, sondern liefert Pinterest auch das Signal, dass der Pin insgesamt meine Suchanfrage nicht erfüllt und damit wird er nicht mehr so häufig ausgespielt.
Du spielst so selbst den Algorithmus und deine Interessenten gegen dich aus und bremst damit aktiv dein Wachstum.
Warum fremde Inhalte dein Pinterest-Marketing bremsen können
Okay, in dem Absatz eben habe ich dir schon erklärt, warum diese „Strategie“ eine denkbar schlechte Idee ist, wenn du auf Pinterest wachsen möchtest. Lass uns das ganze jetzt etwas allgemeiner Betrachten. Denn wenn du Pinterest-Marketing betreibst, möchtest du nicht einfach nur schnellstmöglich „wachsen“, sondern auch vertrauen aufbauen, Produkte und Dienstleistungen verkaufen, Traffic auf deine Seite ziehen und im allgemeinen einfach mehr Sichtbarkeit erlangen. Kannst du das alles mit fremden Inhalten erreichen? Ganz ehrlich: Nein.
Hier ein kleiner Fakten-Check:
Du baust Markenvertrauen und Sichtbarkeit auf – nur eben nicht für dich
Wenn du fremde Inhalte teilst, lädst du automatisch und logischerweise ein fremdes Design auf deine Pinnwand. Mit jedem repin gibst du damit fremden Marken Sichtbarkeit und lenkst zusätzlich den Fokus auf deren Branding. Du hilfst damit die Wiedererkennung dieser Creator zu steigern und ihren Expert:innen-Status zu festigen. Was wiederum dazu führt, das du deine eigene Markenstärke verwässerst.
Der Sinn und Zweck von Pinterest-Marketing ist es, Nutzer zu dir zu leiten. Auf dein Profil oder deine Website. Repins führen sie jedoch immer zu dem Urheber des Pins (bzw. der Person, die den Pin als erstes erstellt hat) – du leitest deine Traumkunden also aktiv zu deiner Konkurrenz.
Wenn du Fremd-Pins teilst musst dich genau mit dem Pin und der dazugehörigen Landingpage befassen, um abschätzen zu können, ob der Pin deiner Zielgruppe wirklich Mehrwert bietet. In der Zeit, kannst du auch selbst relevanten content erstellen, der wirklich dich weiterbringt.
Und ein weiterer wichtiger Punkt, warum fremde Pins dich eher ausbremsen ist: SEO. Durch das repinnen bestehender Inhalte verschenkst du Chancen auf ein besseres Ranking und damit einhergehend mehr Sichtbarkeit, weil du diese Content Pieces nicht mehr optimieren kannst.
Du merkst: Du kuratierst Inhalte, und steckst Zeit in die Suche und Zusammenstellung selbiger, ohne wirklich selbst davon zu profitieren. Der Mehrwert von Repins fließt nämlich nicht an dich, sondern einzig an den ursprünglichen Ersteller.
Nochmal: Eigener Content is the way to go. Und zwar immer.
Wann es sinnvoll sein kann fremde Inhalte zu teilen
Es gibt aber auch einige wenige aber durchaus relevante Ausnahmen, in denen gezieltes Kuratieren fremder Inhalte sinnvoll sein kann. Und zwar dann, wenn das teilen fremder Inhalte einen strategischen Mehrwert bietet.
Das könnte zum Beispiel dann der Fall sein, wenn…
… bestimmte Inhalte zu deiner Themenwelt passen, weil sie eng damit verknüpft sind, ohne in direkter Konkurrenz zu deinem Angebot zu stehen. Ist das der Fall, könnte ein Repin für deine Zielgruppe wertvoll sein. Ein Beispiel: Wenn du deine Wohnung neu einrichten willst, sind neben den Möbeln auch Wandfarben und Tapeten wichtig. Das hat der Einrichtungshändler Westwing auch erkannt und sammelt fremde Pins zu diesem Thema hin und wieder auf einer gesonderten Pinnwand. Das Thema ist für die Interior-liebende Zielgruppe eine wichtige Ergänzung – die fremden Pins stehen aber mit Westwing nicht in Konkurrenz, weil sie selbst keine Wandfarben anbieten.
… es hilfreiche Inhalte gibt, die thematisch eng mit deinem Angebot verbunden sind, aber deine Kernkompetenz überschreiten oder du selbst nicht über sie sprechen möchtest. Wenn du zum Beispiel E-Mail-Marketing als VA anbietest, jedoch grafisch nicht sehr affin bist und selbst keine Design-Templates für Newsletter anbietest, kann eine entsprechende Sammlung von schönen Templates und Vorlagen eine wertvolle Ergänzung für deine Zielgruppe sein.
… die fremden Pins in direktem Zusammenhang mit dir und deiner Marke stehen. Du warst bei einem Podcast zu Gast, Wirst als Expert:in in einem Blogartikel erwähnt, hast einen Gastartikel geschrieben oder ein Interview gegeben? All das ist fremder Content, der dir wirklich nützt. Solche Pins stärken deine Marken, geben deiner Exptertise eine Bühne und bauen Vertrauen bei deiner Zielgruppe auf. Diese Pins solltest du auf jeden Fall mit Kusshand reposten.
Wenn du fremde Inhalte in deiner Pinterestest-Strategie inkludieren möchtest, ist es wichtig diese sorgfältig auszuwählen und sparsam einzusetzen. Nur dann können Repins dein Pinterest-Marketing strategisch abrunden. Außer in diesen Ausnahmen gilt: setzte auf eigenen Content und erstelle selbst Inhalte.